Felgen sind nicht nur die absoluten Blickfänger an deinem Fahrzeug, sie übernehmen auch wichtige und sicherheitsrelevante Funktionen. Daher sind gepflegte Felgen und das Felgen aufbereiten, neben einer geilen Optik, essenziell dafür, dass dich dein Schätzchen zuverlässig von A nach B bringt.
Doch Achtung! Bei der Felgen Aufbereitung gibt es viele Dinge zu beachten. Angefangen beim richtigen Equipment über passende Räumlichkeiten bis hin zu deinen eigenen Fähigkeiten – alles muss passen.
Und solltest du dabei an deine Grenzen stoßen, ist der Gang zum Felgendoktor angesagt. Wann sich eine professionelle Aufbereitung lohnt, welche Fehler häufig gemacht werden und wie du ein optimales Ergebnis erzielst, erfährst du in diesem Artikel.
Das erfährst du hier:
- Einleitung: Warum ist das Aufbereiten deiner Felgen wichtig?
- Welche Schäden können Felgen aufweisen und wie kannst Du sie beheben?
- Wann lohnt sich eine professionelle Felgenaufbereitung?
- Was kannst du selbst machen? Wann gehst du zum Felgendoktor?
- Felgen reinigen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein perfektes Ergebnis
- Häufige Fehler und deren Konsequenzen beim Felgenaufbereiten
- Vorsorge ist besser als Nachsorge – so sehen deine Felgen länger wie neu aus
- In der Kürze liegt die Würze – dieser Artikel in wenigen Zeilen
1. Einleitung: Warum ist das Aufbereiten deiner Felgen wichtig?
Es spielt keine Rolle, ob Alufelgen, glanzgedrehte Leichtmetallfelgen oder Motorradfelgen – Kratzer, Korrosion und Bordsteinschäden sind der Feind einer jeden Felge. Neben der Optik können vernachlässigte Schäden die Stabilität der Felge beeinträchtigen, Unwuchten verursachen und folglich zu Sicherheitsrisiken führen.
Die richtige Pflege und rechtzeitige Aufbereitung sind daher nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch der Fahrsicherheit. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deine Felgen selbst reinigen, Kratzer entfernen und Bordsteinschäden ausbessern kannst. Und wann du doch lieber einen Felgendoktor aufsuchen solltest, um eine Reparatur durchführen zu lassen.
2. Welche Schäden können Felgen aufweisen und wie kannst du sie beheben?
Die Arten von Felgenschäden sind fast so vielfältig, wie die Auswahl an Felgen in unserem Shop. Denn im Alltag muss so eine Felge einiges mitmachen. Angefangen beim unvorsichtigen Fahrer über Salz im Winter bis hin zu riesigen Temperaturschwankungen ist alles dabei – für die Optik der Felge ein Graus.
2.1 Typische Schäden an Felgen
- Bordsteinschäden – Kratzer und Abschürfungen, die durch Kontakt mit Bordsteinen entstehen.
- Lackschäden – Abplatzungen, Kratzer oder Verfärbungen, die durch Steinschläge, Bordsteinberührungen oder Witterungseinflüsse entstehen.
- Korrosion – Werden diese Schäden nicht entfernt, oxidieren diese.
- Eingebrannter Bremsstaub – Führt zu hartnäckigen Verfärbungen und Korrosionsschäden.
In den meisten Fällen sind Felgenreparaturen unumgänglich, wenn du weiterhin sicher und stylisch unterwegs sein möchtest.
2.2. Verfahren zur Felgenaufbereitung und bei welchen Mängeln sie helfen
Um die genannten Defekte zu beheben, kommen je nach Art, Größe und Schwere der Beschädigungen verschiedene Methoden zum Einsatz.
Hier ein kleiner Auszug der vorhandenen Möglichkeiten:
Schleifen und Lackieren
Diese Verfahren sind für kleinere und oberflächliche Kratzer geeignet. Dazu wird die betroffene Stelle gründlich mit Schleifpapier (ab 1000er Körnung) oder einer Schleifmaschine geglättet. Anschließend wird die Oberfläche grundiert, lackiert und mit einer Klarlackschicht versehen. Damit ist sie vor äußeren Einflüssen geschützt.
Pulverbeschichten
Wenn du größere Lackabplatzungen ausbessern oder deine Felgenoberfläche komplett neu gestalten willst, dann ist diese Art der Felgenreparatur eine super Methode.
Zuerst werden dabei sämtliche Oberflächenverunreinigungen entfernt. Im nächsten Arbeitsschritt wird das Pulver elektrostatisch auf die Felge aufgebracht, um eine gleichmäßige Haftung zu erzielen. Abschließend wird die Felge bei 180 – 200 °C im Ofen gebacken. Dabei härtet die Pulverschicht aus und eine widerstandsfähige Oberfläche entsteht.
Glanzdrehen (CNC-Technik)
Wie es der Name schon sagt, ist diese Reparatur-Methode für glanzgedrehte Felgen vorgesehen. Dazu wird die beschädigte Felge auf eine CNC-Maschine gespannt und präzise abgedreht. Somit erhältst du ein perfektes, neuwertiges Finish.
Das war nur ein kleiner Auszug über die Möglichkeiten der Felgenaufbereitung. Natürlich gibt es noch mehr Möglichkeiten und natürlich könnten wir noch viel tiefer in die Thematik eintauchen. In diesem Artikel bleiben wir jedoch bewusst an der Oberfläche, sodass du dir erstmal einen Überblick verschaffen kannst.
3. Wann lohnt sich eine professionelle Felgenaufbereitung?
Um diese Frage zu beantworten, nehmen wir die Bereiche Optik, Wirtschaftlichkeit und Fahrzeugsicherheit genauer unter die Lupe. Außerdem schauen wir, bis wann sich „selbstgemacht“ lohnt und in welchen Fällen es besser ist, sich professionelle Hilfe zu holen.
3.1. Optik
Ganz klare Antwort: IMMER!
3.2. Wirtschaftlichkeit
Das ist von Fall zu Fall zu betrachten. Kostet die Reparatur mehr als ein Satz guter und beschädigungsfreier (gebrauchter) Felgen, macht die Neuanschaffung mehr Sinn, als die Aufbereitung. In der Praxis heißt es, dass sich die Aufbereitung in den meisten Fällen lohnt.
Außerdem erzielen gut gepflegte Felgen auf dem Gebrauchtmarkt immer höhere Preise als abgerockte und schrottreife Räder.
Noch ein Tipp, wenn du richtig geile Räder mit minimalen Schönheitsfehlern (B-Ware) suchst, dann schau doch einfach mal im Felgenoutlet vorbei.
3.3. Fahrzeugsicherheit
Eine beschädigte Felge kann fatale Auswirkungen auf die Fahrzeugsicherheit haben. Von der Gefahr des Reifenschadens über beeinträchtigte Wärmeableitung bis hin zur Instabilität deines Fahrzeuges ist alles dabei.
Zugegeben, wenn du einen kleinen Kratzer auf dem Felgenbett hast, ist es unwahrscheinlich, dass die Funktionen stark beeinträchtigt sind. Ist deine Felge jedoch sichtbar stark beschädigt und du merkst sogar Vibrationen im Lenkrad, solltest du die Felge sofort reparieren lassen oder sogar eine Neuanschaffung in Betracht ziehen.
In so einem Fall fragst du am besten den Felgenspezialisten deines Vertrauens.
Apropos Felgenspezialist – welche Mängel du selbst beheben kannst und wann du eine professionelle Felgenreparatur durchführen lassen solltest, erfährst du im Anschluss.
4. Was kannst du selbst machen? Wann gehst du zum Felgendoktor?
Um diese Fragen zu klären, nochmal ein kleiner Exkurs zu unserer Definition von „Felgenaufbereitung“.
Wir haben bereits typische Schäden betrachtet und Verfahren vorgestellt, mit denen du sie beheben kannst.
In diesem Kapitel zählen wir auch das „Reinigen“ zu einem Aufbereitungsverfahren dazu. Denn regelmäßiges Reinigen deiner Leichtmetallfelgen ist essenziell für den Wert- und Funktionserhalt. So vermeidest du, dass sich z.B. Bremsstaub stark einbrennt und Folgeschäden verursacht.
Und jetzt zu den verschiedenen Verfahren.
4.1. Felgenreinigung
Mit dem richtigen Equipment, wie z.B. säurefreiem Felgenreiniger, hochwertiger Felgenbürste und schützender Versiegelung kannst du definitiv selbst Hand anlegen – vorausgesetzt, du hast Spaß dran. Tipps dazu gibt es im nächsten Kapitel.
Andernfalls findest du in deiner Umgebung bestimmt einen zuverlässigen Fahrzeug-Aufbereiter, der deine Alufelgen gerne reinigt.
4.2. Schleifen und Lackieren
Hier wird es schon kniffliger. Neben dem nötigen Equipment und handwerklichem Geschick ist vor allem eine staubfreie Umgebung wichtig. Solltest du einen dieser Punkte nicht erfüllen, raten wir dir, einen professionellen Felgeninstandsetzer aufzusuchen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Schaden nachher größer ist als vorher.
4.3. Pulverbeschichten und Glanzdrehen
Bei Beschädigungen, die ausschließlich mit dem Pulverbeschichten und dem Glanzdrehen zu beheben sind, empfehlen wir definitiv einen professionellen Instandsetzer aufzusuchen. Equipment, wie Felgenofen oder CNC-Maschine hat kaum jemand zu Hause. Die Bedienung dieser Technik erfordert außerdem spezielle Fachkenntnisse.
5. Felgen reinigen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein perfektes Ergebnis
Das Reinigen der Felge ist die einzige Art der Aufbereitung, die du ohne professionelles Equipment und spezielle Fachkenntnisse problemlos selbst ausführen kannst.
Hier bekommst du Tipps an die Hand, mit denen du ein optimales Reinigungsergebnis erzielst – egal ob Alufelgen oder Titanfelgen:
5.1. Vorbereitung
- Richte einen sauberen, gut belüfteten Arbeitsplatz ein.
- Besorge Dir die richtigen Materialien, wie einen säurefreien Reiniger, eine hochwertige Bürste und eine schützende Felgenversiegelung.
5.2. Reinigung
- „Weiche“ die Felge zuerst mit deinem Reiniger ein. Beachte jedoch unbedingt die Angaben auf der Verpackung. Aggressive Reiniger können deine Felgen bei zu langer Einwirkzeit beschädigen (daher auch unsere Empfehlung, einen säurefreien Reiniger zu nutzen).
- Entferne Schmutz, Bremsstaub und Ölreste mit einem säurefreien Felgenreiniger.
- Bei starker Verschmutzung verwende lieber 2 Bürsten. Eine für den groben Schmutz und die zweite für die Endreinigung.
- Mit der speziellen Bürste für Felgen reinigst du auch problemlos das Felgenbett und schwer erreichbare Stellen.
5.3. Versiegelung
- Trage eine hochwertige Felgenversiegelung oder Klarversiegelung auf, um die Oberfläche zu schützen.
5.4. Pro-Tipps
- Demontiere nach Möglichkeit dein Rad. Somit kommst du viel besser an schwer zugängliche Stellen.
- Verwende immer säurefreie Reinigungsmittel, um die empfindliche Oberflächen der Leichtmetallfelgen zu schützen.
- Teste neue Produkte wie Politur oder Klarversiegelung an einer unauffälligen Stelle.
- In unserem Blogbereich findest du weitere wertvolle Tipps zur Felgenreinigung.
6. Häufige Fehler und deren Konsequenzen beim Felgenaufbereiten
Wie schon angedeutet, können fehlendes Wissen oder das falsche Material deine Felgen bei der Aufbereitung ruinieren. In diesem Abschnitt listen wir dir Fehler und deren Folgen bei unsachgemäßer Reparatur auf.
6.1. Anwendung aggressiver Reiniger
Diese können glanzgedrehte oder lackierte Felgen beschädigen. Daher empfehlen wir säurefreie Reiniger.
Zwar führen Felgenreiniger mit Säure schnell zum Ergebnis. Diese gehen Schmutz und Bremsstaub ordentlich an den Kragen und die Alufelgen sind blitzsauber – vorerst! Doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuße: Je öfter das Prozedere wiederholt wird, desto aufgerauter die Oberfläche der Alufelgen. Folglich kann neuer Schmutz leichter anhaften und lässt sich schwerer als zuvor wieder entfernen. Bei Chromfelgen raten wir komplett von solchen Reinigern ab, da diese schnell Beschädigungen verursachen. Nutze daher lieber einen schonenden und säurefreien Reiniger, damit du möglichst lange etwas von deinen Schmuckstücken hast.
6.2. Zu harte Bürsten
Eine zu harte Bürste kann oberflächliche Beschädigungen verursachen. Wir empfehlen daher immer den Gebrauch einer schonenden Felgenbürste.
6.3. Fehler beim Schleifen oder Lackieren
Die Liste an möglichen Fehlern beim Schleifen und Lackieren ist lang. Hier ein Auszug:
- unzureichend gereinigte Oberfläche
- zu grobes Schleifpapier
- zu dicke Lackschichten
- zu kurze Trockenzeit zwischen den Schichten
- Lackieren in einer Umgebung, die nicht staubfrei ist
Die Folgen sind dabei jedes Mal die gleichen. Die Felgen sehen nach der „Aufbereitung“ schlimmer aus als vorher.
6.4. Keine Klarversiegelung
Ohne schützende Felgenversiegelung sind Felgen anfälliger für Schmutz, Kratzer und andere Beschädigungen.
7. Vorsorge ist besser als Nachsorge – so sehen deine Felgen länger wie neu aus
Um deine Alufelgen, Chromfelgen oder Titanfelgen so lange wie möglich in einem neuwertigen Zustand zu halten, solltest du einfach die nachfolgenden Punkte beachten.
7.1. Regelmäßige Pflege
Diese ist ein Schlüsselfaktor. Bei kontinuierlicher Reinigung brennen sich Rückstände, wie z.B. Bremsstaub gar nicht oder wesentlich langsamer in die Felge ein.
Auch Streusalz und andere aggressive Einflüsse haben es so wesentlich schwerer, die Felge zu beschädigen.
Doch was heißt nun regelmäßig? Das hängt von vielen Faktoren ab. Um nur einige zu nennen:
- Fahrleistung
- Fahrstil
- Intensität des Winter- und Streudienstes
Wir empfehlen mindestens alle 2-4 Wochen im Sommer und alle 2 Wochen im Winter mit Felgenreiniger zu waschen. Alle 2-3 Monate sollte eine Intensivreinigung mit Versiegelung durchgeführt werden.
7.2. Vorsicht beim Einparken
Das klingt jetzt erstmal hart. Doch in den meisten Fällen ist jeder von uns für seine beschädigten Felgen selbst verantwortlich.
Deswegen: Schaue lieber einmal zu viel als zu wenig in deine korrekt eingestellten Rückspiegel und parke lieber langsam und in mehreren Zügen ein, wenn es nicht gleich beim ersten Mal passt.
7.3. Der richtige Reifen ist Gold wert
Vor allem am Bord- bzw. Randstein ist eine Beschädigung an der Felge schnell passiert. Um diese Schäden zu minimieren, gibt es Reifen mit Felgenschutz. Diese speziell konstruierten Pneus schützen die Felge durch einen überstehenden Gummirand. Um auch den passenden Reifen für deine Felge zu finden, schaue dich einfach mal im Reifenshop um.
8. In der Kürze liegt die Würze – dieser Artikel in wenigen Zeilen
Wie in vielen Dingen des Lebens gilt das Credo „Vorsicht ist besser als Nachsicht!“. Die beste Felgenaufbereitung ist die, die du dir sparst. Ein umsichtiger Umgang mit deinen Schmuckstücken, sowie regelmäßige Reinigung sorgen dafür, dass erst gar keine Beschädigungen, wie Kratzer oder Lackabplatzer entstehen.
Doch selbst beim achtsamsten Umgang kann es passieren, dass deine Felgen etwas abkriegen. Oft lohnt sich dann eine Felgenaufbereitung – vor allem bei teuren und hochwertigen Alufelgen oder glanzgedrehten Modellen. Eine professionelle Felgenreparatur durch einen Felgendoktor liefert dabei häufig die besten Ergebnisse. Bei sehr günstigen Felgen hingegen kann die Neubeschaffung wirtschaftlicher sein als die Aufbereitung.
Natürlich kannst du auch einiges selbst machen. Stelle jedoch sicher, dass du über die nötige Erfahrung und das passende Equipment verfügst.
Viel Spaß bei der Pflege deiner Lieblinge!