Mischbereifung Definition
Eine Mischbereifung ist die zeitgleiche Verwendung von unterschiedlichen Reifentypen für dasselbe Kraftfahrzeug. Nach § 36 StVZO ist die Kombination von Radial- und Diagonalreifen unzulässig sowie die Mischbereifung auf einer Achse. Zulässig, jedoch fragwürdig, sind unterschiedliche Reifengrößen, Profiltiefen, Hersteller und die Kombination aus Sommer- und Winterreifen, die ebenfalls als Mischbereifung gelten.
Alles was du wissen musst: Mischbereifung
Wie du merkst: Mischbereifung ist nicht gleich Mischbereifung. Doch was fällt eigentlich darunter und welche Unterschiede gibt es? Wir haben die wichtigsten Tipps und Tricks für dich zusammengefasst.
- Was ist das?
- Welche Varianten sind erlaubt?
- Vorteile, Nachteile und Ausnahmefälle.
- Worauf achten bei Mischbereifung?
1. Was ist die Mischbereifung?
An dieser Stelle herrscht oft Unsicherheit. Im Allgemeinen ist unter Mischbereifung der Mix aus Radialreifen und Diagonalreifen für einen Pkw zu verstehen. Der Gesetzgeber erklärt diese Kombination für unzulässig. Aber: Diagonalreifen finden vor allem im Oldtimer-Bereich ihre Verwendung und sind daher für die meisten Käufer heutzutage nicht von Bedeutung.
Übrigens: Zu einer Mischbereifung zählen neben des Reifentyps (diagonal und radial) auch die Nutzung von verschiedenen Reifenmodellen desselben oder von unterschiedlichen Herstellern. Darüber hinaus fallen unter eine gemischte Bereifung verschiedene Größen, Breiten und Profile. Ebenso die Mischung aus Sommer- und Winterreifen fällt darunter. Generell unzulässig ist der Mix von unterschiedlichen Reifentypen auf derselben Achse.
Wichtig! Die montierte Reifengröße sollte im besten Fall mit den Angaben in deinen Fahrzeugpapieren übereinstimmen. Dies ist zwar keine Pflichtangabe, aber es erleichtert die potenzielle Polizeikontrolle.
Welche Reifengröße für dein Fahrzeug die Richtige ist, kannst du aus deinem Zulassungsbescheid Teil 1 unter den Abschnitten 15.1 bis 15.3. entnehmen. Doch Vorsicht, hier wird nur eine mögliche Größe eingetragen und keine Alternativen aufgezeigt. Um auf Nummer sicher zu gehen, schaue dir das COC (Certificate of Conformity) deines Fahrzeugs an. Auf diesem sind alle freigegebenen Größen des Herstellers aufgelistet. Am besten machst du dir direkt eine Kopie und legst sie ins Auto – dann kann nichts mehr schief gehen.
2. Welche Mischbereifung ist erlaubt
– Die gleichzeitige Verwendung von Sommer- und Winterreifen
– Unterschiedliche Reifenmodelle von demselben oder verschiedenen Herstellern
– Ungleiche Profiltiefen
– Unterschiedliche Reifengrößen/-breiten (nur mit Zulassung)
3. Vorteile, Nachteile und Ausnahmefälle: Die Mischbereifung
Was für eine Mischbereifung spricht? Nun ja. Im Endeffekt nichts so richtig. Autofahrer müssen vor allem bei Nässe vorsichtig sein, denn unterschiedliche Profilstrukturen, Profiltiefen oder Gummimischungen können schwerwiegende Folgen haben. So sind Radialreifen im Gegensatz zu Diagonalreifen beispielsweise stabiler, robuster und führen zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch aufgrund des niedrigeren Rollwiderstands.
Mischbereifung: Sommer- und Winterreifen gleichzeitig verwenden
Besonders auffällig sind Beeinträchtigungen des Fahrverhaltens bei der gleichzeitigen Verwendung von Sommer- und Winterreifen. Da diese für unterschiedliche Wetterbedingungen vorgesehen sind und somit verschiedene Eigenschaften aufweisen. Vor allem Grip könnte hierbei Verlorengehen. Die Verwendung ist gesetzlich jedoch nicht unzulässig. Gesetzeswidrig wird es erst bei winterlichen Verhältnissen. Aufgrund der Winterreifenpflicht kann dies zu satten Strafen führen.
Die Risiken bei Nässe – Mischbereifung
Auch bei Nässe werden bereits Unterschiede sichtbar. So verlängert sich der Bremsweg, die Stabilität büßt ein und ebenso das Kurvenverhalten ist beeinträchtigt. Darüber hinaus verstärkt sich das Aquaplaning-Risiko, da die Reifen nicht aufeinander abgestimmt sind.
Breitreifen: Die Mischbereifung für alle Tuning-Liebhaber
Was viele Käufer dazu bewegt, sich dennoch für eine Mischbereifung aus verschiedenen Reifengrößen oder -breiten zu entscheiden? Die Optik!
Die Vorteile der getunten Mischbereifung
Tuningbegeisterte greifen hier meist auf breitere Hinterreifen zurück. Durch die erhöhte Auflagefläche wird, vor allem bei trockener Fahrbahn, mehr Grip gewährleistet. Ebenso bietet sich ein erhöhter Komfort und Stabilität in Kurven. In puncto Sicherheit sind breite Reifen gerade bei Personenkraftwagen mit den nötigen Pferdestärken von Vorteil. Auch bei fester Schneedecke überzeugen die breiten Pneus im Gegensatz zu ihren dünneren Kollegen. Ganz nach der Devise: je breiter, desto mehr Grip. Alles in allem verbessert sich das Handling. Im Gegensatz zu anderer Mischbereifung verkürzt sich bei dieser Variante sogar der Bremsweg.
Mischbereifung – Nachteile von breiten Reifen
Schwierig wird es für die Lieblinge der Tuner bei Aquaplaning. Hier erhöht sich das Risiko. Ansonsten sind die breiten Pneus auch nicht wirklich reifenschonend oder spritsparend unterwegs. Vor allem bei Neuschnee verlieren breitere Reifen ihre Bodenhaftung. Ebenso in puncto Lautstärke erzeugt der breite Reifentyp einen höheren Geräuschpegel im Vergleich zu schmalen Pneus.
Möglich, aber nicht so gängig – breitere Vorderreifen. Dadurch soll die Bodenhaftung der Vorderachse erhöht werden. Manko: Es kann leicht zum Untersteuern führen.
Mischbereifung: 2 Ausnahmefälle bei der Reifengröße
Unterschiedliche Größen der Reifen auf der Vorder- und Hinterachse sind grundsätzlich nicht erlaubt. Es sei denn, einer der beiden folgenden Optionen liegt vor:
- Es handelt sich dabei um das Notrad deines Kraftfahrzeuges. Dies darf bis zur nächsten Werkstatt an deinem Pkw montiert werden, auch wenn es eine andere Größe als die restlichen Rädern vorweist.
- Dir liegt eine Zulassungsbescheinigung für dein Fahrzeug vor. Dies trifft vor allem auf Sportwagenmodelle zu, bei denen verschiedene Größen auf der Vorder- und Hinterachse bereits zur Serienausstattung gehören.
4. Worauf achten bei Mischbereifung?
Das Wichtigste zuerst: Die jeweiligen Achsen einheitlich bestücken. Allerdings raten Experten dringend von einer Mischung der Pneus ab.
Wenn der Reifensatz auf einer Achse erneuert wird, dann wird allgemein empfohlen das bessere Profil auf die Hinterachse zu montieren – sowohl bei Front- als auch bei Heckantrieb. Dadurch ist eine bessere Spurstabilität gewährleistet. Jedoch scheiden sich an dieser Stelle die Geister. Um ganz sicher zu gehen, frage bei deinem Reifenfachmann nach. Wir empfehlen, bei einer Profiltiefe von 3 mm die Pneus zu erneuern. Bei zu geringem Profil besteht die Gefahr, dass der Wagen ausbricht, indem das Heck übersteuert.
Grundsätzlich beeinflussen unterschiedlich abgefahrene Reifen bereits das Fahrverhalten. Ebenso das Alter der Pneus spielt dabei eine entscheidende Rolle und sollte keine großen Unterschiede aufweisen. Also: Ältere Reifen unbedingt auf Schäden überprüfen. Faktoren wie beispielsweise Licht, Hitze oder Nässe können die Haltbarkeit der Reifen beeinträchtigen.
Noch mal kurz zusammengefasst: Mischbereifung
Darauf solltest du generell achten: Der Lastindex, die Größe deiner Reifen und der Geschwindigkeitsindex sollten zu allen vier Rädern passen.
Doch Obacht! Unterschiedliche Profiltiefen auf den verschiedenen Achsen, können bei Personenkraftwagen mit Allradantrieb erhebliche Schäden am Mitteldifferenzial zur Folge haben.
Fest steht, auch wenn der Gesetzgeber verschiedene Profiltiefen, Modelle und die Kombination aus Sommer- und Winterreifen erlaubt, so ist die Mischbereifung nicht unbedingt empfehlenswert. Alles in allem – Wer auf eine Mischbereifung zurückgreift, der muss mit Einbußen beim Fahrverhalten rechnen. Die Empfehlung der Experten: Nach einem Reifenschaden auf das gleiche Modell zurückgreifen.
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